SC Freiburg vor (Badische Zeitung und Video)

BREISGAUER SOMMERHIT

Fisherman’s Fall liefern die Hymne zum Aufstieg des SC Freiburg

"SC Freiburg immer wieder vor" – das Lied der Wyhler Band Fisherman’s Fall schaffte es zur Aufstiegshymne des SC Freiburg. Wie es dazu kam und welche Rolle Heiko Butscher und Robin Dutt dabei spielten, verrät Texter und Komponist Ralf Busch im Interview.


BZ: Wie fühlt man sich, wenn man den Freiburg Sommerhit 2009 geschrieben hat und 24000 Menschen im Stadion und 5000 Fans bei der Meisterparty vor der Bühne jedes Wort mitsingen?

Ralf Busch: Das ist wie Ostern und Weihnachten zusammen in drei Minuten. Das war wirklich unglaublich. Ich hab’ da auch keine Worte dafür. Ich mache ja schon lange und viel Musik, aber das ist doch noch einmal eine Steigerung zu allem.

BZ: Euer Song ist ja schon ein bisschen älter. Wie ist er denn dann doch noch ins Stadion gekommen?
Busch: Das ist eigentlich die natürliche Entwicklung, das man an einem Lied schreibt und arbeitet. Ich hatte damals zwei Versionen. Eine Fußballversion ist beim SC-Song-Wettbewerb nicht weiter gekommen. Die zweite Version wiederum landete mit einem ganz anderen Text und einem ganz anderen Arrangement auf einer "Fisherman’s"-CD. Dann ist jedoch Robin Dutt auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir einen Song hätten. Klar, hatten wir den. So ich hab’ dann noch eine dritte Version geschrieben. Das Lied hatte eigentlich immer schon Potenzial, aber es muss eben auch der Zeitpunkt passen.

BZ: Wie wurde der Trainer auf euch aufmerksam?
Busch: Sagen wir so: Robin Dutt hat gewusst, dass es über seinen Trainerstab eine musikalische Verwandtschaft gibt. Wir hatten ihnen unsere neue Version vorgespielt und durften es dann mit der Mannschaft einsingen.

BZ: Spieler und Band waren also gemeinsam im Studio?
Busch: Ja. Darin liegt, glaube ich, auch das Erfolgsgeheimnis: Dass der Song von der Mannschaft aufgenommen wurde und von ihr das ganze Jahr getragen worden ist. Wir haben uns komplett im Hintergrund gehalten. Es war ein Lied der Mannschaft für die Fans. Und nicht nur eine Marketing-Idee. Das war der eben der Erfolg.Und natürlich auch, dass es einfach ein schönes Lied ist.

BZ: Wie hat sich denn aus Expertensicht Heiko Butscher am Schlagzeug gemacht?
Busch: Die Studioaufnahme war recht kurzfristig vor Saisonbeginn angesetzt. Damals war tatsächlich mein Bruder, der bei uns in der Band Schlagzeug spielt, im Urlaub. Dann hieß es: Der Heiko kann auch Schlagzeug spielen. Dann sagten wir: Na gut, dann muss er es machen. So ist der Heiko Butscher in Ebnet im Studio aufgetaucht und hat das eingetrommelt. Eine total coole Aktion.Er verfügt über eine richtig gute musikalische Ausbildung, er spielt auch unglaublich gut Xylophon! Die ganze Mannschaft kam nach dem Training,wir hatten Essen und Trinken bereit gestellt und sie dann in die Tonkabine geschickt. Das Ergebnis kann man jetzt ja hören.

BZ: Der SC-Song ist euer erster Hit in Freiburg, aber in der Region seid ihr durch Lieder wie "Vu Schorli zu Schorli wäre d’Maidli scheener" oder "Liebe vergeht, Hektar besteht" eigentlich längst Kult, oder?
Busch: Wir brauchen uns mit dem, was wir bisher gemacht haben, nicht zu verstecken. Natürlich ist das mit dem SC jetzt etwas ganz Besonderes, ein Glücksfall. Wenn 5000 Leute oder wie viel das am Sonntag waren, vor dir stehen und textsicher mitsingen: Diese Energie, die du da abkriegst, die spürst du. Einfach Wahnsinn!

BZ: Was trauen Sie der Mannschaft in der ersten Liga zu?
Busch: Eine gute Platzierung auf jeden Fall. Die Stimmung stimmt, das Umfeld stimmt, natürlich können sie finanziell nicht mit den ganz Großen mithalten. Ich rechne mit einem guten oberen Mittelfeldplatz.

BZ: Und Ihr Song steigt mit auf in Liga eins?
Busch: Ich kann es nicht beeinflussen, ich hoffe es. Und ich bitte darum! Das würde die Mannschaft nach oben tragen.

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